Dienstag, 19. März 2019

wie kann eine Frau das aushalten, fragte sich Marie Luise Kaschnitz nach der erstmaligen Veröffentlichung des Briefwechsels 1967 in einer Rezension für den Spiegel, diesen Katarakt der Gefühle, dieses ewige Betteln um Briefe, und dazu den postalischen Wirrwarr, ein echter Kafka-Angsttraum, wännöpper i demm Zueschtand, die menschlichen Schicksale haben ja leider meistens etwas Erschreckendes, sie sind grauenvoll, und Körper und Psyche mussten daher stabil genug herausgearbeitet werden, um ein Überleben zu erlauben, unter schwierigen Umständen, in rauhem Klima, in Kriegen und Krankheiten, in Sorgen um Kinder und Nahrung, joderrr, meine glückliche, innerlich feste Natur, schreibt Burckhardt, hat mich allerdings vor der Melancholie bewahrt, unglücklich bin ich fast nie gewesen, aber unbeglückt bin und bleibe ich, Die Nacht ist gross,

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