Freitag, 6. Mai 2005

dann aber, zur Krönung des Tages, fällt uns, als eine der schlimmeren Vorstellungen, die wir haben, ein Besuch bei einer Prostituierten ein, in Paris war es, in einer billigen Absteige, c’est combien, fragten wir, cent francs, sagte die Frau, was wir nicht glauben konnten, cent francs, fragten wir zurück, oui, Monsieur, cent francs, vous avez bien entendu, sagte die Frau lächelnd, es war ein Billigsttarif, Has ministered before Him, wir aber sind eher der Typ der zehn Seiten, der Zehn-Seiten-pro-Tag-Typ, There's no Vitality, wir wollen etwas sehen, wir setzen uns gern hohe Ziele, zehn Seiten pro Tag, das ist ein schönes Ziel, Schiksaallos, das entspricht einem 50-Kilometer-Wüstenritt, einem 10000-Meter-Lauf, das lässt sich auch messen und überprüfen, bei der Qualität ist es leider nicht so leicht, es plagen uns da immer die gleichen Zweifel, wie der schlafende Säugling, und wir, die immer von allem Billigen unwiderstehlich angezogen werden, sagten zu, stiegen mit ihr hinauf, die berühmten engen alten Treppen, legten uns mit ihr auf ein schmutziges Bett, in einer Kammer, die nicht abschliessbar war, es klopfte sofort an der Tür, athmen die Himmlischen, mit wem soll ich euch plagen, Keusch bewahrt, mit Goethe, LA Woman, oder für einmal auch mit Schiller, mit Schiller wäre es natürlich noch viel unerträglicher, LA Woman, oder wie wäre es mit Nietzsche, oder wie mit dem Vorbild seines bleichen Verbrechers, mit Dostojewskij,

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